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Gräbt Maisel den Bayreuthern ihr gutes Trinkwasser ab?

Febr. 2023

 

Oberfranken ist Wassermangelregion. Die Niederschlagsmengen und der Grundwasserspiegel sinken kontinuierlich. Zwar ist gesundes Trinkwasser derzeit noch selbstverständlich, für die Zukunft jedoch eine große Herausforderung, die bereits aktuell messbar, aber für den Einzelnen noch nicht spürbar ist. Schon heute werden aber unsere Grundwasservorräte durch die klimatischen Veränderungen und zunehmende Trockenperioden nicht mehr ausreichend aufgefüllt. Perspektivisch muss man sich wohl schon heute mit dem Thema Wasserknappheit beschäftigen.

Landrat Klaus Peter Söllner, erklärte bereits, dass die ortsnahe Wasserversorgung schwierig und teuer sei... (vgl. Kurier vom 16.3.2022 Zukunft der Wasserversorgung - Grundwasser im Dauerstress).

 

Trinkwasser für die Stadt wird bereits heute zum überwiegenden Teil aus der Fernwasserversorgung bezogen. Das aktuelle Trinkwasserdargebot der Stadt Bayreuth beträgt insgesamt 5,7 Milliarden Liter. Davon beträgt der Eigenbedarf der Wasserwerke ca. 700 Millionen Liter. Das aktuelle Trinkwasserdargebot beträgt also 5 Milliarden Liter. Davon beansprucht die Brauerei-Gruppe Maisel heute bereits geschätzt 360 Millionen Liter, etwa 7%.

Aktuell wird nun von der Brauerei Maisel, dem Oberbürgermeister und einer Mehrheit der Stadträtinnen und Stadträte einer ehrgeiziger Ausbau dieses Brauereiunternehmens betrieben, dessen Wasserbedarf bei den offensichtlich gegebenen Wachstumsplänen bei bis zu 700 Millionen Litern liegen könnte (vgl. dazu Antworten des OB auf eine Nachfrage der Grünen von Ende April d.J.) und damit zukünftig ca. 13% des vorhandenen Trinkwasser-Dargebots beanspruchen würde. Leider sind aus dem Unternehmen und seitens der Stadt hierzu keine Angaben zu erhalten.

 

Jeder Liter Bier benötigt in einem modern aufgestellten Produktionsprozess ca. 3,5-4 l Trinkwasser vor Ort. Die dann hier in Bayreuth zu produzierende Menge Bier wird vor allem in entfernte Regionen exportiert werden. Mit jedem Liter Bier wären dann also zusätzlich 2,5-3 Liter Trinkwasser „verschwunden“.

 

Woher kämen dann die fehlenden Mengen? Und wenn: in welcher Qualität, zu welchen Preisen, mit welchen Folgen? Muss man nicht aufpassen, dass die "Heimat"-Brauerei den Bayreuthern ihr bisher gutes Wasser abgräbt? Warum verwendet die Brauerei eigentlich nicht das Wasser aus ihren eigenen Tiefbrunnen?  

Sollte zukünftig ein Trinkwasseranschluss an die Jura-Gruppe notwendig werden, dann könnten tausende Bayreuther Bürger auf ein wesentlich härteres/kalkreicheres umgestellt werden. Während die Brauerei weiterhin das schöne weiche Wasser zur Produktion von hellem Biere verwenden darf. Und die Kosten für die notwendige Anbindung (Technik, Leitungen etc.)? Müssten dann vermutlich von der Allgemeinheit getragen werden.  

Hinweis: inzwischen erfolgte eine Überarbitung des Internetauftritts der Stadtwerke.  Die Informationen zu der oben zugrunde liegenden Überlegung sind aktuell leider öffentlich nicht mehr einsehbar.

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